Betrug am Telefon

Ein JA, das Sie teuer zu stehen kommen könnte! Schützen Sie sich vor der Telefonbetrugs-Falle!

Stellen Sie sich vor, es ist ein schöner Nachmittag. Sie sitzen in Ihrem Lieblingssessel und genießen eine Tasse Kaffee, als plötzlich das Telefon klingelt. Am anderen Ende der Leitung hören Sie eine freundliche Stimme, die Sie fragt, ob Sie gut verstanden werden. Ehe Sie sich versehen, haben Sie „Ja“ gesagt. Klingt harmlos, oder? Leider kann Sie diese einfache Antwort in eine Welt voller Probleme und Ärger führen. Tauchen Sie ein in die Welt des Telekommunikationsbetrugs und entdecken Sie die Fallen, die sich hinter dubiosen Anrufen verbergen.

Ein freundliches „Ja“ und seine unerwarteten Folgen

Der Anruf

Es beginnt immer ähnlich. Der Anruf kommt aus dem Nichts. Die Person am anderen Ende stellt sich oft als Mitarbeiter eines renommierten Unternehmens oder einer vertrauenswürdigen Organisation vor. Nach einer kurzen Vorstellung folgt die unschuldig klingende Frage: „Können Sie mich gut verstehen?“ In unserem Bemühen, höflich zu sein, antworten wir unwillkürlich mit „Ja“. Was kann ein einfaches „Ja“ schaden?

Die Falle

Aber hier liegt der Hase im Pfeffer. Das aus dem Zusammenhang gerissene „Ja“ kann später gegen Sie verwendet werden. Die Betrüger schneiden es heraus und fügen es in ein anderes Gespräch ein, oft um eine Zustimmung zu einem Vertrag oder einer Zahlung vorzutäuschen. Im digitalen Zeitalter ist diese Art von Betrug leicht zu begehen.

Auf Nummer sicher gehen: Präventive Maßnahmen

Ein unseriöser Anruf kann jeden treffen, aber mit den richtigen Werkzeugen und Kenntnissen können Sie sich schützen. Hier einige Tipps, wie Sie auf der sicheren Seite sind:

  1. Seien Sie skeptisch: Wenn Sie einen unerwarteten Anruf erhalten, vor allem von einer unbekannten Nummer, seien Sie auf der Hut. Fragen Sie sich selbst, ob es logisch ist, dass diese Organisation Sie auf diese Weise kontaktiert.
  2. Vermeiden Sie „Ja“-Antworten: Wenn Sie nach der Verständlichkeit gefragt werden, antworten Sie stattdessen mit Phrasen wie „Ich höre Sie“ .
  3. Geben Sie keine persönlichen Informationen preis: Geben Sie niemals persönliche oder finanzielle Informationen über das Telefon preis, es sei denn, Sie haben den Anruf initiiert und das Unternehmen vertrauenswürdig ist.
  4. Verlassen Sie sich auf Technologie: Es gibt zahlreiche Apps und Dienste, die bekannte Betrugsnummern blockieren oder identifizieren können.
  5. Melden Sie verdächtige Anrufe: Wenn Sie einen solchen Anruf erhalten, melden Sie ihn bei Ihrer lokalen Verbraucherschutzbehörde.

Das dunkle Geschäft der Telekommunikationsbetrügerei

Hinter diesen dubiosen Anrufen steckt oft eine gut organisierte Industrie, die mit dem Versprechen auf schnellen Gewinn lockt. Für sie sind wir alle potenzielle Opfer. Doch während die Betrüger im Verborgenen agieren, rückt der Verbraucherschutz in den Vordergrund. Es ist wichtig, dass wir uns als Gesellschaft gegen diese Praktiken zur Wehr setzen und dafür sorgen, dass die Regulierungsbehörden diese Betrüger zur Rechenschaft ziehen.

Fazit: Die Welt unseriöser Anrufe birgt viele Gefahren, aber Wissen und Wachsamkeit sind mächtig. Wenn das Telefon das nächste Mal klingelt, denken Sie an das alte Sprichwort: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Mit ein wenig Skepsis und den richtigen Strategien können Sie sich vor den Folgen eines unschuldigen „Ja“ schützen.


Quickborn / Hasloh – Polizei warnt vor Anrufen falscher Polizeibeamter

Aktuell kommt es zu vermehrten Anrufen eines falschen Polizeibeamten in und um Quickborn.

Heute Nachmittag (24.01.2023) verzeichnete die Polizei mehrere Anrufe verunsicherter Bürger aus Quickborn und Hasloh, bei denen sich ein angeblicher Beamter der Polizeistation Norderstedt-Mitte gemeldet hatte.

Der falsche Polizist behauptete, Herr Weber zu heißen und verwendete teilweise die typische Legende.

Angeblich sei es in der Nachbarschaft zur Festnahme nach einem Einbruch gekommen. Bei den Festgenommenen habe man eine Liste mit Adressen gefunden. Hierbei sei auch die Anschrift der Angerufenen enthalten.

Im weiteren Verlauf versuchte der Mann, die Angerufenen über im Haus aufbewahrte Wertgegenstände auszuhorchen.

Die potentiellen Opfer durchschauten das falsche Spiel, beendeten das Gespräch und wandten sich an die echte Polizei.

Vor dem aktuellen Hintergrund warnt die Polizei zum wiederholten Male vor betrügerischen Anrufen.

Derartige Anrufe sind ein bundesweites Phänomen, das oftmals durch überörtliche Täter begangen wird. Unbekannte Anrufer versuchen immer wieder mittels dieser Masche an Bargeld und Wertgegenstände zu kommen.

Der Fantasie der Betrüger sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Nicht selten werden sie am Telefon aufdringlich oder betteln regelrecht um Hilfe. Oftmals verfügen die Betrüger sogar über Detailwissen und verunsichern die Bürgerinnen und Bürger dadurch enorm. Die Zielrichtung ist dabei immer dieselbe. Die „Opfer“ sollen Bargeld besorgen und es den Betrügern aushändigen.

Die Polizei ruft insbesondere ältere Menschen dazu auf, bei derartigen Anrufen hellhörig zu werden und umgehend die Polizei zu informieren. Darüber hinaus rät die Polizei jüngeren Familienangehörigen, ihre lebensälteren Verwandten und Bekannten für das Thema zu sensibilisieren.

Zudem können sich besorgte Bürger bei bestehender Unsicherheit im Umgang mit derartigen Anrufen an jede örtliche Polizeidienststelle oder gleichermaßen an das Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion Bad Segeberg wenden (Bad Segeberg 04551 884-2141, Pinneberg 04101 2020). Dort erhalten vermeintliche Opfer, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter örtlicher Geldinstitute, entsprechende Hinweise.

Wertvolle Sicherheitstipps für Senioren sind dem Bereich der Prävention der Homepage der Landespolizei Schleswig-Holstein unter

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/Praevention/Senioren/_artikel/sicherheitstipps_artikel.html

sowie der Internetpräsenz der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes unter

https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/enkeltrick/

unmittelbar zu entnehmen.


Vorsicht vor Telefonbetrügern: Elmshorn – Polizei warnt vor falschen Gerichtsmitarbeitern

Heute Vormittag (01.12.2022) ist es in Elmshorn zu mehreren Anrufen durch Betrüger gekommen, die sich als angebliche Mitarbeiter des Amtsgerichts Elmshorn ausgaben, um ihre Opfer zu Geldüberweisungen zu bringen.

Am Vormittag erhielt ein 85-Jähriger aus Elmshorn einen Anruf. Der Anrufer behauptete, ein Mitarbeiter des örtlichen Amtsgerichts zu sein.

Angeblich sollten gegen den Rentner offene Forderungen aufgrund einer Verhandlung im vergangenen Jahr vorliegen, aufgrund dessen der Elmshorner 3.800 Euro überweisen sollte.

Andernfalls würde ihm die Pfändung seines Kontos drohen.

Der 85-Jährige überwies kein Geld und wandte sich Rat suchend an seine Tochter, die das Polizeirevier Elmshorn informierte.

Auf der Wache waren bereits zwei nahezu identische Meldungen über einen offensichtlich falschen Amtsgerichtsmitarbeiter eingegangen.

Finanzielle Schäden blieben bislang aus.

Vor dem aktuellen Hintergrund warnt die Polizei zum wiederholten Male vor betrügerischen Anrufen.

Derartige Anrufe sind ein bundesweites Phänomen, das oftmals durch überörtliche Täter begangen wird. Unbekannte Anrufer versuchen immer wieder mittels dieser Masche an Bargeld und Wertgegenstände zu kommen.

Der Fantasie der Betrüger sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Nicht selten werden sie am Telefon aufdringlich oder betteln regelrecht um Hilfe. Oftmals verfügen die Betrüger sogar über Detailwissen und verunsichern die Bürgerinnen und Bürger dadurch enorm. Die Zielrichtung ist dabei immer dieselbe. Die „Opfer“ sollen Bargeld besorgen und es den Betrügern aushändigen.

Die Polizei ruft insbesondere ältere Menschen dazu auf, bei derartigen Anrufen hellhörig zu werden und umgehend die Polizei zu informieren. Darüber hinaus rät die Polizei jüngeren Familienangehörigen, ihre lebensälteren Verwandten und Bekannten für das Thema zu sensibilisieren.

Zudem können sich besorgte Bürger bei bestehender Unsicherheit im Umgang mit derartigen Anrufen an jede örtliche Polizeidienststelle oder gleichermaßen an das Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion Bad Segeberg wenden (Bad Segeberg 04551 884-2141, Pinneberg 04101 2020). Dort erhalten vermeintliche Opfer, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter örtlicher Geldinstitute, entsprechende Hinweise.

Wertvolle Sicherheitstipps für Senioren sind dem Bereich der Prävention der Homepage der Landespolizei Schleswig-Holstein unter

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/Praevention/Senioren/_artikel/sicherheitstipps_artikel.html

sowie der Internetpräsenz der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes unter

https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/enkeltrick/

unmittelbar zu entnehmen.


Die Maschen der Täter:

Am Telefon geben sich Betrüger als vertrauenswürdige Personen aus, um Geld zu erbeuten. Die Täter schaffen es, ältere Menschen am Telefon zu verunsichern oder zu verängstigen. Viele sind dann bereit, Bargeld oder Wertsachen an die Kriminellen zu übergeben. So gehen die Täter vor:

Falsche Polizeibeamte

Die Täter täuschen durch die im Display angezeigte Rufnummer vor, von der Polizei zu sein (z. B. 110 oder Nummer der örtlichen Polizeidienststelle).

Die Betrüger warnen beispielsweise vor einem geplanten Einbruch. Den Betroffenen bieten sie an, Bargeld oder Wertsachen von einem Kriminalbeamten an einen „sicheren Ort“ bringen zu lassen. Sie geben vor, nach der akuten Gefahr alles zurückzubringen.

Weitere Maschen: Betrüger warnen vor Falschgeld, das überprüft werden muss, oder vor Kriminellen, die das Konto der Angerufenen plündern wollen.

Immer wieder sollen auch angebliche Kautionszahlungen für nahe Verwandte hinterlegt werden.

Enkeltrick

Die Betrüger rufen meist bei älteren und alleinlebenden Personen an und geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus. Immer bitten sie kurzfristig um Bargeld.

Vorgetäuscht wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage, beispielsweise ein Autokauf oder ein Unfall. Die Lage wird immer als äußerst dringlich dargestellt, um das Opfer unter Druck zu setzen. Sobald es bereit ist zu bezahlen, wird ein Bote geschickt, um das Geld abzuholen. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht zu Hause, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen, um dort den Betrag abzuheben. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht zu Fuß bewältigen kann.

Gewinnversprechen

Die Betrüger versprechen ihren Opfern am Telefon hohe Gewinne. Die Methode ist immer ähnlich: Vor einer Gewinnübergabe werden die Betroffenen aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen. Sie sollen Gebühren bezahlen, kostenpflichtige Telefonnummern anrufen oder an Veranstaltungen teilnehmen, auf denen minderwertige Ware zu überhöhten Preisen angeboten wird.

Tipps für Ihre Sicherheit

   -  Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Legen Sie den Hörer 
      auf, wenn Ihnen etwas merkwürdig erscheint.
   -  Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und 
      finanziellen Verhältnisse.
   -  Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte 
      Personen.
   -  Sprechen Sie mit Ihrer Familie oder anderen Vertrauten über den
      Anruf.
   -  Wenn Sie unsicher sind:  Rufen Sie die Polizei unter 110 (ohne 
      Vorwahl) oder Ihre örtliche Polizeidienststelle an. Nutzen Sie 
      nicht die Rückruftaste.

Immer wieder sind Telefonbetrüger aktiv. Es ist ihnen durch das Vorgaukeln einer unwahren Geschichte gelungen, einer Seniorin mehrere tausend Euro abzunehmen.

Es erreichen die Polizei immer wieder Anzeigen von Menschen, die betrügerische Anrufe oder Nachrichten per Telefon oder WhatsApp erhielten. Stets tischten die Gauner unwahre Sachverhalte auf, gaben falsche Identitäten an und versuchten so, an das Geld oder an Wertgegenstände der Betroffenen zu gelangen.

Bei einer älteren Dame waren die Täter erfolgreich. Sie führten ein mehrstündiges Telefonat mit der Rentnerin und erzählten ihr, dass sich ihre Enkelin nach einem Unfall in der Obhut der Polizei befände und nur gegen eine Zahlung von 30.000 Euro wieder auf freien Fuß käme. Die Anzeigende besaß die geforderte Summe nicht, übergab schließlich einer Abholerin jedoch einen kleineren fünfstelligen Bargeldbetrag in einem Umschlag. Erst nach der Übergabe beendete der Mann am Telefon das Gespräch und später kamen der Geschädigten Zweifel. Da war die Abholerin allerdings bereits mit ihrem Vermögen verschwunden.

Laut der Seniorin war die Frau an ihrer Tür etwa 40 Jahre alt und von etwas dunklerer Hausfarbe. Sie hatte braune, schulterlange Haare und war mit einer langen Hose bekleidet. Zeugen, die Hinweise auf diese Person geben können, sollten sich bei der Polizei melden.

In diesem Zusammenhang bittet die Polizei nochmals darum, dass Angehörige und Freunde insbesondere ältere Menschen dringend vor Betrugsmaschen am Telefon oder über das Handy warnen. Klären Sie Ihre Liebsten auf und bieten Sie Hilfe und Beratung an. Bei Unsicherheit steht die Polizei stets unter der 110 zur Verfügung.


Auf Ihrem Handy oder Festnetz:

Ein Anruf von einer unbekannten Nummer. Angeblich ist Europol oder die Federal Police am Apparat. Diese Betrugsmasche kursiert momentan – erfahren Sie alles Wichtige!

Ihr Handy klingelt: Es wird eine Nummer angezeigt, die Sie nicht kennen, die aber auf den ersten Blick unverdächtig erscheint. Sie nehmen den Anruf also an, es könnte ja wichtig sein:

Ja bitte?

Am anderen Ende der Leitung: Eine Englischsprechende Computerstimme:

This is a message from the Federal Police Department„.

Oh Schreck – ein Anruf von der Polizei? Auf Englisch? Was kann da passiert sein? Das sind Gedanken, die Ihnen vielleicht durch den Kopf schießen werden.

Wir geben Entwarnung: Sie haben nichts verbrochen. Es handelt sich stattdessen um eine Betrugsmasche, die aktuell kursiert – das sogenannte Call-ID-Spoofing! In Deutschland, aber auch in Österreich wurden bereits zu Anfang des Jahres Fälle gemeldet!

Was ist Call-ID-Spoofing?

Kriminelle nutzen beim Call-ID-Spoofing die Methode der Täuschung: Sie verwenden für ihre betrügerischen Anrufe nämlich Telefonnummern, die ganz normal aussehen. Aktuell sind es überwiegend deutsche Nummern, es können aber auch niederländische, österreichische oder andere Nummern sein.

Die Anrufenden befinden sich dabei oft im Ausland, aber durch die Anruferkennung (Call-ID), also die Übermittlung der Rufnummer, wirkt der Anruf meist erst einmal unverdächtig. 

Bei so manchem Telefonschwindel wird sogar dreist die 110 genutzt. Also die Nummer der Polizei. Wer würde da nicht abnehmen?

Wie läuft der Telefonschwindel mit Federal Police ab?

Die Computerstimme, die Sie angeblich im Namen des Federal Police Departments anruft, informiert Sie auf Englisch zu vermeintlichen Unregelmäßigkeiten (abgelaufener Personalausweis) und verdächtigen Aktivitäten mit Ihren Ausweisdokumenten. Um das Problem zu lösen, sollen Sie persönliche Daten angeben. Dazu sollen sie die Taste „1“ drücken, um mit einem „Officer“ zu sprechen.
 Davor warnen wir eindringlich! Die Kriminellen versuchen, Sie durch Angstmache zur Herausgabe Ihrer persönlichen Daten zu drängen und Sie zu verschiedenen Handlungen zu verleiten: z. B. sollen Sie Geld überweisen.

Betrug auch im Namen von Europol, Interpol

Mittlerweile sind auch Anrufe bekannt, die scheinbar im Namen von „Europol„, „Interpol“ und der „Border Police“ kommen. Aber auch hier ruft natürlich keine echte Polizeibehörde an, sondern eine Betrügerbande.

Auch hier werden Unregelmäßigkeiten mit Daten vorgegaukelt: Angeblich wurde die Steuer-ID oder ID-Card benutzt. Oder aber die Anrufenden fahren richtig hartes Geschütz auf und beschuldigen Sie der Geldwäsche und des Rauschgifthandels.

Wer sich von der Computerstimme dazu verleiten lässt und die Taste 1 drückt, wird dann weiterverbunden zu einer „echten Person“, die Sie zu ganz verschiedenen unterschiedlichen Aktionen drängt, z. B.: Größere Geldbeträge überweisen

  • Gutscheine kaufen
  • Schmuck und Bargeld übergeben
  • Eine Software herunterladen (die dann Ihre Daten ausspioniert)

Das perfide System der „falschen Polizisten“
(Quelle: Tagesschau / NDR)

Trickbetrüger haben 2022 in Deutschland Millionen erbeutet. Als falsche Polizisten bringen sie Seniorinnen und Senioren um ihr Erspartes. NDR-Recherchen geben exklusive Einblicke in dieses kriminelle System.

Izmir im Westen der Türkei. Die Stadt gilt laut deutschen Ermittlungsbehörden als ein Zentrum für Callcenter-Betrug. Von hier aus rufen täglich Trickbetrüger hundertfach Seniorinnen und Senioren in Deutschland an, mit dem Ziel sie auszunehmen. Sie geben sich am Telefon als Staatsanwälte aus, als Bankmitarbeiter, als Polizisten.

Einer dieser Betrüger, ein Mann Mitte 20, ist bereit Einblicke in das kriminelle System der Callcenter zu geben. Anonym, er nennt sich „Herr Jäger“. „Jemanden nur mit der Stimme so weit zu bringen, dass er sein ganzes Erspartes einem anvertraut, das ist schon eine Leistung“, sagt der Mann im schwarzen Kapuzenpullover auf einem Aussichtsturm für Touristen in Izmir.

Ein Mann mit Kapuzenjacke sitzt mit einem Tablet auf einer Promenadenmauer in Izmir. | Angelika Henkel/NDR

„Herr Jäger“ gibt Einblick in die Betrugsmasche, an der er selbst teilnimmt. Bild: Angelika Henkel/NDR

Schäden in Millionenhöhe

Jedes Jahr registrieren die Landeskriminalämter in Deutschland Zehntausende solcher Betrugsanrufe. In Bayern erbeuteten Trickbetrüger im vergangenen Jahr mehr als 18 Millionen Euro. In Niedersachsen 4,5 Millionen Euro, so viel wie noch nie. Und auch in weiteren Bundesländern sind die Schäden immens: 2,3 Millionen Euro in Berlin. 2,1 Millionen Euro in Hamburg. 1,2 Millionen Euro in Schleswig-Holstein. Die Liste lässt sich fortführen.

„Es ist mittlerweile Bestandteil unserer Polizeiarbeit, diese Fälle jeden Tag abarbeiten zu müssen. Das ist traurig genug“, sagt Polizeihauptkommissar Haug Schalk aus Braunschweig. Wie an vielen Orten gibt es auch hier ein Kommissariat mit dem Schwerpunkt Straftaten gegen ältere Menschen. „Die Täter, von denen wir wissen, die Callcenter aufgebaut haben, hatten eigentlich immer eine kriminelle Karriere im Bundesgebiet“, sagt Henning Wilker, Staatsanwalt in Osnabrück. Viele seien abgeschoben worden oder aus Angst vor Verhaftung oder Vollstreckung geflüchtet. Die Masche der falschen Polizisten ist Organisierte Kriminalität.

Hauk Schalk und Jörn Memenga von der Polizei Braunschweig vor schauen auf Akten. | Kevin Finke/NDR

Hauk Schalk und Jörn Memenga von der Polizei Braunschweig ermitteln in den Fällen Bild: Kevin Finke/NDR

Von Deutschland in die türkischen Callcenter

„Herr Jäger“, der von Izmir aus Menschen betrügt, ist das sehr bewusst. „Wir machen Geld, wir machen Geld wie kein anderer“, sagt er. Bei seinem „besten Abschluss“ seien mit der Betrugsmasche 25.000 Euro allein „in seiner Tasche“ gelandet. Erbeutet in nur fünf Stunden. Ob das stimmt, lässt sich nicht überprüfen. Er habe bei jeder Tat ein schlechtes Gewissen, betont er – auch das sei der Grund für das Interview mit dem NDR.

Der junge Mann ist in einer deutschen Stadt aufgewachsen, in einem sozialen Brennpunkt. Seit etwa drei Jahren sei er in der Türkei, erst in Istanbul, dann in Izmir. Ein Freund habe ihn angeworben, um in den Callcentern „zu arbeiten“. Das Geld sei verlockend gewesen, sagt er. Geld, das er für Partys, Alkohol, Prostituierte ausgebe. Das Ersparte von deutschen Rentnern wird innerhalb kürzester Zeit verprasst.

Trickbetrüger erbeuten als falsche Polizisten hohe Geldsummen

Trickbetrüger erbeuten als falsche Polizisten hohe Geldsummen

Einblicke in die Strukturen

Wie die Betrugsmasche abläuft und wie potenzielle Opfer ausgespäht werden, auch das schildert „Herr Jäger“ ausführlich. Die Callcenter seien gut organisiert. Die Betrüger würden in unterschiedlichen Rollen arbeiten: Mit sogenannten „Filterern“, „Abschließern“ und „Abholern“. Der „Filterer“ suche nach potenziellen Opfern. Mit einem Online-Telefonbuch würden deutsche Seniorinnen und Senioren identifiziert.

Gezielt suchten die Täter nach deutschen Vornamen, die ältere Menschen tragen, wie Roswitha, Manfred oder Mechthild. Über Online-Karten im Internet spähen die Täter die Nachbarschaft aus: Sie kennen Straßennamen, Geschäfte, Bushaltestellen in der Umgebung, auch die Adresse der nächsten Polizeistation – für die Betroffenen bekannte Informationen, glaubhaft am Telefon mitgeteilt, ausgenutzt für den Betrug. Selbst die Nummern, die im Telefon-Display erscheinen, sind nicht sofort als Betrugsanruf erkennbar. Über sogenanntes „Call ID Spoofing“ werden dem Empfänger so deutsche Nummern angezeigt, obwohl die Täter aus dem Ausland anrufen.

Sei ein potenzielles Opfer entdeckt, werde es weitergereicht, an einen „Abschließer“. „Der macht dann meist die Sache auch zu“, sagt „Herr Jäger“. Zumachen, das bedeutet: Die Betrüger bringen das Opfer dazu, Geld oder Wertgegenstände an einen Komplizen in Deutschland zu übergeben, den sogenannten „Abholer“. Das Vorgehen und vieles weitere, was „Herr Jäger“ erzählt, deckt sich mit Erkenntnissen von deutschen Ermittlern, wie solche Täter in der Regel vorgehen.

Austausch zwischen Deutschland und der Türkei

Deutsche und türkische Ermittlungsbehörden arbeiten zusammen, um den Trickbetrügern hinter der Masche habhaft zu werden. Immer wieder auch mit Erfolg. Im September 2022 wurden jüngst in der Türkei 67 Telefonbetrüger verurteilt, die Hauptangeklagten zu hunderten Jahren Haft. Und dennoch: Solche gemeinsamen Ermittlungen kosten Zeit, Geld und für deutsche Behörden gibt es dabei auch Grenzen

„Es ist sicherlich oftmals schwierig, sich jemanden ausliefern zu lassen“, sagt die Braunschweiger Staatanwältin Julia Meyer. „Deswegen ist es für uns komfortabel, dass wir die Strafverfolgung an die Türkei abgeben können und dann auch sicher sein können, dass dort etwas passiert, dass dort ermittelt wird, dass es ein Gerichtsverfahren gibt und dass es im idealen Fall sogar dazu kommt, dass die Opfer einen Teil ihres Geldes zurückbekommen“. Aber selbst, wenn die Täter gefasst und verurteilt werden, sei das noch keine Garantie für eine Entschädigung.