Amtlich! Dieser Trick schützt vor Identitätsklau

POLIZEI-TIPP, DEN KAUM EINER KENNT

Jeder dritte Deutsche wurde schon Opfer von Identitätsdiebstahl!

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Im weniger schlimmen Fällen wird etwa die E-Mail-Adresse für den Massen-Versand von unerwünschten Spam-E-Mails benutzt. Krasser traf es Designer Mario S. (45) aus Bremen. Kriminelle bestellen auf seinen Namen alles, was teuer ist: Handys, Mähroboter, Küchenmaschinen. Sie eröffneten ein Konto, schließen Telefonverträge auf seine Kosten ab.

Mario S. frustriert: „Es ist ein Fass ohne Boden! Dienstags ist mein Briefkasten immer voll mit Mahnungen. Ein Albtraum!“ Angefangen hat es vor drei Monaten: Die Betrüger nutzen eine frühere Adresse des Bremers. Sie erfinden eigene E-Mail-Adressen und Handynummern, die sie bei den Bestellungen angeben.

Opfer Mario: „Inzwischen habe ich durch Heirat meinen Namen geändert, wohne auch schon länger woanders. Trotzdem sind die Verbrecher erfolgreich. Unglaublich, aber es funktioniert.“ Denn immer, wenn die Forderungen von Versandhändlern oder Telefonfirmen ins Leere laufen, lassen sie übers Einwohnermeldeamt die aktuelle Anschrift des Bremers ermitteln – und er bekommt die Rechnungen der Ganoven.

So sind schon Mahnungen in Höhe von etwa 3000 Euro aufgelaufen. Jeden einzelnen Fall zeigte Mario S. bei der Polizei an. Kurze Zeit später kam stets die Nachricht: Die Staatsanwaltschaft konnte den Täter nicht ermitteln, Verfahren eingestellt.

„Es ist frustrierend, dass man den Betrügern nicht das Handwerk legen kann. Neben dem Schaden, den sie anrichten, verursachen sie viel Ärger und Arbeit“.

Aber können Opfer von Identitätsklau wirklich gar nichts tun? Doch! Es weiß nur kaum einer! Bremens Polizeisprecher Nils Matthiesen: „Geschädigte können sich an die Schufa wenden und einen kostenlosen Eintrag vornehmen lassen, um Wiederholungstaten in ihrem Namen zu verhindern.“

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Wie das genau funktioniert, erklärt Sabine Bernstein von der Schufa: „Wer seinen Fall zur Strafanzeige gebracht hat, kann sich bei uns als IDBO, also Identitätsbetrugsopfer, eintragen lassen.“ Das geht ganz einfach per E-Mail an Identitaetsschutz@schufa.de. Oder anrufen unter der Telefonnummer 0611-9278-0.

Durch die Betrugsopfer-Registrierung bekommen dann alle der über 10 000 Schufa-Vertragspartner bei ihren routinemäßigen Abfragen den Hinweis: „Diese Person wurde Opfer von Identitätsmissbrauch.“

Bernstein: „Händler und Banken können dann eine entsprechende Prüfung einleiten, ob der Kunde tatsächlich gerade einen Kauf tätigen oder einen Vertrag abschließen möchte.“ Weitere Fremdkäufe und Datenmissbrauch werden so gestoppt.

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PS: Wer noch kein Betrugsopfer wurde, sich aber davor schützen will, kann sich ebenfalls bei der Schufa registrieren. Das „Plus“-Paket kostet allerdings 4,95 Euro pro Monat. Wer es abschließt, erhält Alarm-Meldungen, wenn persönliche Daten im Internet oder im Darknet auftauchen.