Der Versandriese DHL beziehungsweise seine Kunden sind immer wieder das Ziel von Betrügern.
DHL ist seit vielen Jahren der meistgenutzte Versanddienstleister in Deutschland. Millionen Kunden zählt das Unternehmen allein in Deutschland, auf die es vermehrt auch die Betrüger abgesehen haben. Verbraucherschützer warnen immer wieder vor unterschiedlichen Betrugsmaschen. Gerade in der Weihnachtszeit sorgt eine besonders gemeine Abzocke für Ärger. In diesem Artikel informiert TECHBOOK darüber, vor welchen Maschen man sich aktuell in Acht nehmen sollte und wie man sich am besten vor Betrug im Namen der DHL schützen kann.
Übersicht
- Aktualisierung der Lieferadresse
- Paketbenachrichtigungen per SMS
- So erkennen Sie einen DHL-Betrug
- Was tun, wenn man auf falsche Links geklickt hat?
Aktualisierung der Lieferadresse
Die Händler freuen sich, die Paketdienste stöhnen – aktuell ist das Paketaufkommen so hoch wie schon lange nicht mehr. Das liegt vor allem an Weihnachten, denn viele bestellen ihre Geschenke in diesem Jahr online. Die DHL kommt mit der Auslieferung kaum hinterher und muss Empfänger häufig über Verzögerungen im Zustellprozess informieren. Der Erhalt einer E-Mail von der DHL ist aktuell somit nichts Besonderes.
Diesen Umstand nutzen Betrüger schamlos aus. Aktuell versenden sie Mails mit dem Betreff: „Sie haben ein Paket, das zugestellt werden muss“, über die sie Empfänger über eine scheinbar notwendige Aktualisierung ihrer Lieferadresse informieren. Wie es im Text heißt, konnte ein Paket aufgrund einer falschen Adressangabe nicht zugestellt werden. Zur Zuordnung findet sich in der E-Mail ein Liefercode sowie der Hinweis auf eine Rücksendegebühr in Höhe von 2,99 Euro. Diese wird laut der angeblichen DHL-Mail für eine erneute Zustellung in Rechnung gestellt. Damit diese auch wirklich klappt, sollen Nutzer ihre Adresse über einen eingebundenen Link korrigieren.
Die E-Mail ist im klassischen Design und den Farben der DHL erhalten. Bei genauem Hinsehen lässt sie sich aber recht leicht als Fälschung erkennen. Es fehlt nicht nur die direkte Anrede –die Begrüßung enthält lediglich „Sehr geehrte/r“ – sondern am Ende der Mail auch der Absender. Die Androhung einer Zustellgebühr sollte zudem misstrauisch machen, da dieses Vorgehen äußerst ungewöhnlich ist. Zu guter Letzt lässt sich auch über den Link erkennen, dass diese auf eine gefälschte DHL-Seite leitet. Löschen Sie die Nachricht daher und klicken Sie keinesfalls auf den Link.
Paketbenachrichtigungen per SMS
Eine ebenfalls beliebte Betrugsmasche kommt per SMS. Die Betroffenen werden über Ihr Handy benachrichtigt, dass angeblich noch eine Bestätigung für ein Paket ausstünde. Die Nachricht enthält einen Link zu ebendieser Bestätigung. Klickt man darauf, lädt im Hintergrund schädliche Software auf das Empfangsgerät, die es auf sensible Kundendaten abgesehen hat.
Das LKA und auch die Polizei warnen immer wieder vor dieser Masche. Gerade zu Zeiten, in denen viele Pakete über DHL verschickt werden – wie etwa zu Weihnachten – nehmen derartige Betrugsversuche enorm zu. Besonders perfide: Die schädliche Software spioniert auch die Kontaktliste der Betroffenen aus und macht sich die Daten zunutze, um weitere Betrugsnachrichten zu verschicken. Inzwischen gibt es die gleiche Vorgehensweise auch per E-Mail.
Klicken Sie generell nie ohne eine gründliche Überprüfung auf Links, die Sie ungefragt erhalten haben. Im Fall der falschen Paketbenachrichtigung sieht man bereits am Link, dass es sich nicht um eine Nachricht der DHL, sondern um Betrug handelt. Der Name der Domain lautet dann nämlich „duckdns.org“.
So erkennen Sie einen DHL-Betrug
Die meisten Betrugsversuche kommen als digitale Nachricht, in der Regel per E-Mail oder SMS. Die DHL gibt aufgrund der immer wieder umgehenden Betrugsmaschen selbst einige Tipps, wie man diese entlarven kann. Auch TECHBOOK hat einige wichtige Tipps zusammengefasst, mit denen man Phishing-Mails und gefälschte Links auf einen Blick erkennen kann.
Zuallererst sollte man überprüfen, ob man überhaupt eine Sendung erwartet. Es kann natürlich immer sein, dass ein Verwandter oder Freund Sie überraschen möchte; in diesem Fall würde allerdings der Versender kontaktiert und nicht Sie. Überprüfen Sie etwa bei E-Mails außerdem stets den Absender.
Ein wichtiger Hinweis betrifft die oft enthaltenen Links, die auf Phishing-Seiten weiterleiten und/oder Schadsoftware installieren. Echte Links zur Sendungsverfolgung beginnen mit http://nolp.dhl.de/ – bei gefälschten URLs ist das nicht der Fall. Generell empfiehlt es sich allerdings, per E-Mail oder SMS zugeschickte Links nur nach sorgfältiger Prüfung oder überhaupt nicht zu öffnen. Gehen Sie im Zweifel auf die offizielle Seite der DHL und überprüfen Sie die angegebenen Informationen.
Zudem gilt: Antworten Sie solchen Spam- beziehungsweise Phishing-Mails niemals. In der Regel verschicken Betrüger solche Nachrichten nämlich massenweise und automatisiert. Bekommen sie eine Rückmeldung, wissen die Verantwortlichen, dass es sich um eine aktive Adresse handelt, was eine Flut weiterer Mails zur Folge haben kann.
Was tun, wenn man auf falsche Links geklickt hat?
Um überhaupt an Daten zu kommen, senden Betrüger mit den gefälschten SMS und E-Mails häufig Links, über die Empfänger ihre persönlichen Daten eingeben sollen. Laut der Verbraucherzentrale seien die Absichten der unbekannten Absender dabei unterschiedlich: „Einige haben es darauf abgesehen, schädliche Apps zu verbreiten, die Daten auslesen und massenweise SMS an gespeicherte Kontakte senden“, schreiben die Verbraucherschützer. Andere würden Nutzer auch in Abofallen locken wollen. Falls man doch auf so einen Link geklickt hat, rät die Verbraucherzentrale, das Handy in den Flugmodus zu schalten, damit die schädliche App keine weiteren Daten über das Internet senden könne.
Außerdem sollten Beweise durch Bildschirmfotos erstellt und eine Anzeige bei der Polizei erstattet werden. Um die schädliche App zu deinstallieren, startet man das Handy im abgesicherten Modus neu und sucht nach kürzlich installierten und unbekannten Apps. Auch seinen Mobilfunkanbieter sollte man informieren und sich einen Kostennachweis über möglicherweise verschickte SMS erstellen lassen.
Mit Material der dpa