Vorsicht, Betrug: Verbraucherzentrale und Polizei warnen vor Paypal-Trick

Wegen des sogenannten Käuferschutzes schätzen Nutzer die Bezahlung mit Paypal häufig als sicher ein. Abgesehen davon ist die Sache praktisch. Das machen sich leider auch Kriminelle zunutze. Deshalb sollte besonders auf die Zahlfunktion geachtet werden, falls man doch in die Fänge von Betrügern gerät.

Für viele ist Paypal die erste Wahl, wenn es um sicheres Bezahlen beim Online-Shopping oder die schnelle Überweisung an Freunde geht. Doch Verbraucher sollten auf der Hut sein, denn kriminelle Betreiber von Fake-Shops nutzen neuerdings die Paypal-Zahlfunktion „Geld an einen Freund senden“, wie die Polizei Hamburg und die Verbraucherzentrale Hamburg (VZHH) warnen.

Bei dieser Zahlmethode wird der Käuferschutz umgangen und geleistete Geldbeträge können nicht zurückgefordert werden. Mehrere betroffene Verbraucher haben sich in den letzten Wochen deswegen an die Verbraucherzentrale Hamburg gewandt. Wird in Fake-Shops die Bezahlung über einen Paypal-Link angeboten, ist die Weiterleitung zum Zahlungsdienstleister meist so konfiguriert, dass der Kaufbetrag und die Option „Geld an einen Freund senden“ voreingestellt sind. „Wer beim Bezahlprozess nicht alles genau prüft und mit dieser Funktion Geld überweist, sieht es nie wieder“, warnt Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Käuferschutz besteht nicht immer

Wegen des sogenannten Käuferschutzes schätzen Nutzer die Bezahlung mit Paypal häufig als sicher ein. Womit sie mitunter falsch liegen, denn lediglich bei der Paypal-Zahlfunktion „Waren und Dienstleistungen“ greift der Käuferschutz des Zahlungsdienstleisters, mit dem sich Geld bei Problemen zurückfordern lässt. Bei der Option „Freunde und Familie“ entfällt der Paypal-Käuferschutz hingegen. Diesen Umstand machen sich die kriminellen Betrüger zunutze.

Auch wenn viele Menschen mittlerweile vorsichtiger beim Online-Shopping sind und von einer Bestellung absehen, wenn sie lediglich mit Kreditkarte oder per Vorkasse zahlen können – diesen beiden, in gefälschten Online-Shops am häufigsten verwendeten Zahlmethoden.

Doch um auch via Paypal Betrug zu vermeiden, sollten Verbraucher grundsätzlich darauf achten, dass sie Geld nicht als persönliche „Zahlungen an Freunde und Familie“ transferieren, sondern tatsächlich für „Artikel oder Dienstleistungen bezahlen“. Die jeweilige Zahlfunktion wird von Paypal ausgewiesen oder lässt sich an einem Geschenk-Symbol für den Empfängerkreis „Freunde und Familie“ erkennen, klärt die VZHH auf.

Nicht auf fragwürdige Online-Shops hereinfallen

Immer wieder kommt es vor, dass auf Internetseiten Waren nur zum Schein angeboten und später nicht geliefert werden. Die Verbraucherzentrale Hamburg veröffentlicht auf ihrer Website regelmäßig die URLs fragwürdiger Online-Shops und gibt nützliche Tipps zu Bestellungen im Netz.

   - www.vzhh.de/fake-shop-liste

Wer vermutet, Opfer eines Betrugs geworden zu sein, sollte sich umgehend an die Polizei wenden. Wissenswertes zu Straftaten im Internet und Tipps zur Anzeigenerstattung hat die Polizei Hamburg auf ihrer Homepage bereitgestellt.

   - https://www.polizei.hamburg/vorsicht-betrug-